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2014/11/16

Über Enttäuschung und das Gefühl von Glück.


Passt das zusammen?
Wieso fange ich in letzter Zeit bei allem, was ich schreibe mit einer rhetorischen Frage an?
Heute Abend kurz & knapp.
Normalerweise bin ich kein Mensch, der sich darüber aufregt, dass sich jemand nicht bei mir meldet. Auch wenn wir in einem digitalen Zeitalter leben, in dem keine Distanz unüberwindbar ist und eine Nachricht schnell geschrieben, verstehe ich, wenn man* nicht dazu kommt eine kleine Nachricht zu verfassen. Es gibt halt immer Situationen, wo man* so unendlich viel um die Ohren hat, immer wieder dran denkt "ahh ja, ich muss ja noch dem und der schreiben", aber trotzdem wenn man* sein Handy in der Hand hat, es nicht tut.
Trotzdem war ich die letzte Woche sehr enttäuscht, verletzt und sauer:
Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass ich diejenige bin, die Leute anschreibt, auf sie zukommt und fragt ob sie Zeit haben und nie die anderen sowas machen. Kommt es daher, dass ich einen unheimlich stark ausgeprägten Bewegungs- und Erlebnisdrang habe? Und dazu noch zu viel überschüssige Zeit (nicht immer)? Trotzdem spinnt sich der Gedanke immer weiter in mein Gehirn rein und kommt nicht wieder raus, was mir gerade in der letzten Woche nicht viel geholfen hat: Du bist ihnen nicht zu wichtig, wie sie dir. Du kannst nicht ohne sie, aber sie können ohne dich.
Ich weiß, dass das nicht stimmt. Aber trotzdem merke ich das irgendwie.
Schwierige Situation, zu der dann immer noch dazu kommt, dass seit Anfang dieses Schuljahres zu vieles zu anders ist. Wir sehen uns nicht mehr jeden Tag, haben nicht die gleichen Kurse zusammen und neulich ist es sogar vorgekommen, dass wir uns 7 Stunden im gleichen, eigentlich nicht großen Gebäude aufgehalten haben und uns einfach nicht über den Weg gelaufen sind.
Dazu kommt noch, dass alle meine Freunde neue Leute kennen gelernt haben. Nichts neues, habe ich ja schließlich auch. Doch trotzdem merke ich, dass sie alle schneller, besser und intensiver neue Freundschaften aufbauen können, als ich, die eigentlich seit 4 Jahren die gleichen Leute ihre engsten Freunde nennt.
Hin & Her geht bei mir nicht. Sowie "Unwichtig" auch nicht.
Meinte ich nicht, dass der Post kurz werden würde?

Trotz allem geht es mir gerade keinenfalls schlecht! Ich war den ganzen Tag zwar alleine und ich bis auf ein einstündiges Skypegespräch mit dem einzigen Menschen, der wirklich alleine auf mich zu kommt, mit niemanden geredet habe, da ich Sturm habe, habe aber trotzdem nicht viele beschissene Gedanken gehabt. Leider Bullshit, aber in den letzten 6 Stunden haben sich die Wolken, die dieser Tag herbei gezogen hat, sehr weit gelichtet.
Und das lag einzig und allein am Internet.
Es ist so schön zu wissen, dass es dort draußen Menschen, wie ich gibt, die es schaffen mit einem geringen Aufwand mir ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
Ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
Ein Gefühl von Glück, was in einem aufschwappt und einen ergreift. Unheimliche Gänsehaut.

Ich merke, wie ich häufiger einfach mal mit Musik in den Ohren, mit einem Lächeln im Gesicht durch die Gegend laufe, obwohl mir nicht danach ist. Einfach weil durch diese Kurve auf meinem Gesicht, wie von zauberhand meine Laune besser wird.
Vielleicht kann man* doch Glück erzwingen. Oder einfach Pech gut verdrängen.

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