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2015/07/01

Emotionales Wrack

Liebe kann man einfach nicht rational begründen. Doch ich versuche es immer wieder. Warum habe ich mich in ihn verliebt? Warum gerade er, wenn es so viele tausend andere Menschen gibt? Wie entsteht Liebe? Darf ich es überhaupt Liebe nennen?

Doch, wenn mir eins klar geworden ist dann, dass es Liebe ist. Das ist eine bescheuerte Erkenntnis. Ich würde für ihn alles tun, wirklich alles. Und das ist merkwürdig und das ist komisch. Ich verstehe das ganze einfach nicht (mehr). Wie entwickeln sich Gefühle? Wie schwächen sie sich wieder ab? Und wie kann ich mich irgendwann mal wieder in jemanden verlieben und das gleiche spüren, das ich jetzt spüre? Wie funktioniert das Leben? Ich bin emotionales Wrack. Das ist mir jetzt auch klar.

Wenn ich mich im Spiegel angucke kann ich nicht verstehen, dass mich jemand lieben könnte. Manchmal finde ich mich attraktiv und auch sexy, aber das sind immer nur kurze Momente. Dann betrachte ich mich näher, sehe meine Dellen, Mein Fett, Meine ganzen Haare und meine Nase. Und dann verstehe ich nicht wie Attraktivität entsteht und wie man mich anfassen wollen würde.
Aber dann denke ich an ihn und alles ist so sonnenklar. Sein Äußeres ist mir einfach total egal. Das ist so merkwürdig und auch wieder verwirrend. Es ist mir egal, wie seine Nase aussieht, dass er im letzten Jahr zugenommen hat und es ist mir auch egal, welche Frisur er trägt. ER ist es, der mich anmacht. Sein Charakter, Seine Art. Ich will einfach nur noch seine Hände auf meinem Körper spüren, ich will ihn anfassen. Ich will ihn einfach nur bei mir haben.

Hört das irgendwann auf? Wenn ich ihn näher kennen lerne und seien Abgründe erfahre?
Aber die wichtigste Frage ist: Höre ich irgendwann auf mir Hoffnung zu machen?


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Ca. 4 Stunden später und mal wieder hat eine Nachricht von ihm mein Handy erreicht und mein Herz merkwürdigerweise schneller zum klopfen gebracht. Inhalt etwa: „Entspannen geht gerade echt nicht.“ 

Und was nehme ich an? Dass es wegen seine Freundin (Ex-Freundin?) istQ Er hatte mir gestern geschrieben, dass seine Freundin "kein gutes Thema sei" und seit dem habe ich mich keine einzige Minute mehr entspannt. Mehrere süße und nette Nachrichten von ihm, noch mehr Herzen und meine Hoffnung ist wieder aufgeblüht. Der Gedanke, wie gerne ich jetzt bei ihm wäre und wie scheiße ich es finde, dass er schlecht drauf ist, war das einzige, was mich noch beschäftigt hat. Und der Gedanke, wie gut es sich anfühlt von ihm gebraucht zu werden. Ich habe das Gefühl plötzlich, nach letzten Montag sehr präsent in seinem Leben zu sein, weil wir uns so gut verstanden haben und ja, er vertraut mir anscheinend wieder. Wenigstens so ein bisschen. Es ist unfair, aber das beste ist, ich habe nicht mehr das Gefühl, dass er sie mehr mag als mich.

Was ich am liebsten antworten würde:

"Ja, da haben wir etwas gemeinsam. Du sorgst nämlich auch dafür, dass ich mich nicht mehr entspannen kann, weil egal, was ich mache, ich an dich denken muss, mein Herz zu rasen anfängt, weil ich denke, dass du wieder Single bist und wenn ich mal glücklich bin, muss ich immer wieder daran denken, dass aus uns nie was wird bzw. du nichts von mir willst.

Verachtung wäre jetzt doch mal ne schöne Emotion. Nicht?

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