Ich laufe durch die leeren Straßen dieser Stadt. Es ist dunkle und ich bin gerade auf dem Heimweg. Manchmal, oder eigentlich ziemlich oft, lasse ich das letzte mal umsteigen sein und laufe Nachhause. Voller Wut, mit Tränen in den Augen oder manchmal auch mit einem Lächeln in Gesicht. Doch immer mit Musik in den Ohren, die mich durch die Nacht, durch den Abend leitet.
Ich wünschte einfach, dass dieses Loch nicht mehr da wäre.
Es macht mich irre und das immer wieder von neuen. Ich will weinen und schreien, doch es geht nicht. Dabei laufe ich einfach immer weiter, bis mich mein Weg nach hause führt. Manchmal mit einem Umweg, Manchmal ohne. Man könnte mich eine Stalkerin nennen, doch manchmal hoffe ich auf diesem Umweg, ihn zu treffen. Doch leider passiert das nie.
Ich bin ziemlich neben der Spur. Der Tag hat mich ein wenig zu sehr aufgewühlt. Etwas, was ich heute morgen, nicht gedacht hatte.
Ich gucke aus dem Fenster des Buses. Mir fällt gerade auf, wo ich diesen Post schreibe, dass ich lange nicht mehr bei seiner Bushaltestelle aus dem Fenster geguckt und gehofft habe, ihn zu sehen.
Auch als ich vorhin Sie gesehen habe, habe ich keinen Gedanken daran verschwendet, wie schön es wäre ihn zu treffen.
Es ist schwierig zu beschreiben, wer nun dieser er ist. Ein Mensch, der mir viel bedeutet, auf jeden Fall. Unser Verhältnis zueinander könnte man nicht Freundschaft bezeichnen, aber Rückblickend haben wir schon viel Zeit miteinander verbracht und ich weiß, dass er mich durch-schaut hat und ich weiß nicht ob er es ahnt, dass ich ziemlich viel über ihn weiß und über sein Denken und Fühlen. Er ist ein Mensch, auf dessen Meinung ich zählen würde und dessen Aufmerksamkeit ich gerne hätte. Doch leider war in den letzten 1 1/2 Jahren keine Möglichkeit dazu, naja, weil wir uns bis heute, praktisch gesehen uns 1 1/2 Jahre nicht gesehen haben.
Ziemlich verständlich, dass mich das ziemlich aus dem Konzept gebracht hat, als ich ihren Kopf an der Bushaltestelle gesehen habe. Und das schlimmste isz, während ich das hier schreibe, fühle ich alles wieder mit, was ich auch in diesem Moment gefühlt habe, als ich in dem Überaschenden Moment ihn wieder zu sehen, etwas total dummes getan habe, nämlich mich so hinzusetzten, sodass die beiden bzw. er mich nicht bemerkt. Sie hätte mich nicht erkannt. Es ist zulange her gewesen, dass wir uns mal gesehen haben und ich glaube kaum, dass mein Gesicht in ihrem Gedächtnis geblieben ist, aber ja, leider ihres mir schon.
Mein Puls hat gerast, meine Beine haben gezittert und ich war vollkommen überfordert. Nur durch seine Gegenwart.
Irgendwann traute ich mich, dann hochzublicken um zu bemerken, dass sie gar nicht nach oben gelaufen sind und irgendwie erleichtert aufzuatmen. Doch ein wenig später, als meine Musik eine Pause machte, hörte ich eine mir sehr bekannte, wenn auch sehr leise, Stimme hinter mir, direkt an meinem rechten Ohr. Seine Stimme.
Spätestens dann, müsste ich mir zusammen reißen, nicht los zu heulen mitten im Bus. So viele Erinnerungen an die Sommer und auch Gedanken daran, was für dumme Sachen ich gesagt habe, welche ich gerne ungesagt machen würde und dass er sich nicht freuen würde, mich zu sehen.
Es hat verdammt weh getan und tut es immer noch.
Ich hab versucht nicht aufzufallen, weil ich einfach nicht wollte, dass er mich sieht. Schon zu wissen, dass er in meinem Bus saß, hat mich so vollkommen aus dem Konzept gebracht, da wollte ich gar nicht wissen, wie es wäre ihn in seine Augen gucken zu können.
Ein wenig mehr Panik bekam ich dann auch, als ich realisierte, dass die beiden an der gleichen Haltestelle aussteigen müssten wie ich. Doch zum Glück oder vielleicht auch leider passierte das nicht.
Ich habe mich nicht mehr umgedreht, als ich aus dem Bus ausgestiegen bin.
Ich bereue es.
Es fühlt sich alles so wie letztes mal an. Und es war auch wie letztes mal. Mit dem gleichen Vorhaben, doch diesmal auf dem Hinweg.
In meinen Gedanken das Bild, wie er sie liebevoll in den Arm nimmt und sie küsst.
Es zerreißt mich. In so viele einzel-Teile. Und ich weiß, was das für ein Gefühl ist. Viel zu gut.
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