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2015/07/18

"Es ist okay Fehler zu machen."

Ich kann mich nicht entscheiden. Fühlt es sich gut an? Fühlt es sich nicht gut an? Es ist total falsch, aber ist es wenigstens für mich richtig? Für ihn?

Ich schwebe gerade im nichts. Es ist toll mit ihm in einem Bett zu liegen, aber irgendwie zwischenmenschlich... Ich habe jetzt erst das Gefühl ihn besser kennen gelernt zu haben und es fühlt sich nicht gut an. Ich weiß gerade nicht, ob er schon immer so war und ich es bloß nicht bemerkt habe, weil ich so verliebt in ihn war oder ob es an der Situation liegt, in der er sich gerade befindet? Eine Trennung nach einer langjährigen Beziehung, von seiner Familie halb abgestoßen und dann auch noch Stress mit seiner besten Freundin. Ein wenig haltlos. Und total auf dem Holzweg.

Ich habe mal wieder eine Nacht bei ihm verbracht. Es hat sich gut angefühlt. Wir waren uns sehr nah. Sehr sehr nah. Es war okay, es war schön, aber vieles funktioniert noch nicht und ich habe das Gefühl das ist so, weil ich noch kaum Erfahrung habe. Mit ihm schlafen möchte ich noch nicht.

Es ist merkwürdig. Sonst war mir der Gedanke, an wen ich meine "Unschuld" verliere immer so egal, aber plötzlich, wo er da ist, von dem ich vor ein paar Wochen noch dachte, dass er der ist für mich und mit ihm würde es sich richtig anfühlen das "erste mal" für mich zu erleben; ist mir das wichtig keinen dummen Fehler zu machen, weil mich das ja das ganze Leben begleiten würde. Warum ist das "erste mal" nur so bedeutend? Ich habe einfach Angst davor in ein paar Jahren das mit ihm so sehr zu bereuen und damit auch mein erstes mal. Es ist merkwürdig. Er macht mich zu einem anderen Menschen.

Wir haben die letzten Tage viel miteinander geredet. Leider das ernstere eher über Whatsapp als persönlich. Dennoch habe ich das gefühl ihn langsam zu kennen und einschätzen zu können. Aber irgendwie ist das dumm. Ich neige immer dazu Menschen zu analysieren und zu wissen, was sie fühlen und warum. Ich neige dazu zu klammern und das will ich ihm nicht antun. Und das Problem ist noch, dass ich das Gefühl habe, noch nicht ein Teil in seinem Leben zu sein, der ihn kritisieren darf bzw. sich so in sein Leben einmischen darf. Dazu weiß ich zu wenig.

Ich weiß es einfach. Es wird nicht gut gehen. Ich bemerke immer wieder die Kleinigkeiten, warum wir früher oder später im Chaos zusammen brechen werden. Er behandelt mich anders, als er sollte und ich auch. Dazu macht mich dieses "Doppelleben" fertig. Gestern lagen wir noch bis 12 zusammen nackt im Bett und um 15 Uhr mussten wir schon wieder total auf normal tun. Ich verhalte mich dann einfach grundlegend anders und ich wollte das auch, dass er dann auf Distanz geht, aber es tut weh zu sehen, wie einfach ihm das fällt.
Ich bin echt merkwürdig.

Das wird übrigens der letzte Post für die nächsten zwei Wochen sein, da ich erst mal ihm Urlaub bin. Ohne ihn. Aber ich denke, es ist ganz gut nach den letzten Wochen, wenn wir mal auf Abstand gehen und mal darüber nachdenken, was da ist und was sein sollte. Besonders er sollte das mal.
Ich bekomme nicht nur immer wieder das Gefühl; ich weiß es eigentlich, dass ich nur sein Nähe Ersatz für seine Freundin bin. Er kann nicht einsam sein. Er braucht jemand. Und dieses "jemand" hat mich getroffen, weil gerade kein anderer da ist.
Ich bin plötzlich interessant für ihn geworden, nur aus einem Grund, und ach kacke, ich will einfach, dass er wenigstens auch sonst mich mag und davor auch mochte. Aber diese Sachen, die er zu mir gesagt hat, sprechen eine andere Sprache.
Plötzlich findet er mich alles sexy, weil ich abgenommen habe? Früher dachte er, ich wäre schüchtern. Und ja, das ist ja vielleicht die Wahrheit, aber es tut irgendwie weh. So als ob ich früher nicht gut genug gewesen wäre und nur den Umständen entsprechen es geworden wäre.


Ich weiß nicht mehr, ob ich das wirklich zwischen uns möchte. Aber ich möchte es auch nicht beenden, weil, es klingt so dumm, ich von ihm Aufmerksamkeit bekomme und auch weil ich ihn jetzt nicht alleine lassen möchte. Er ist auf dem Holzweg, verhält sich so beschissen, was ich gestern schon wieder mitansehen musste.

Ich habe verdammt Angst vor dem Ende. Weil ich dann bestimmt auch nicht zufrieden bin.

2015/07/14

Mal wieder diese Frage nach den drei Wörtern.

Scheiße, was ist dieses Gefühl? (Warum will ich immer alles benennen können?)

Drei Tage. Und sie haben sich wie ein halbes Leben angefühlt. So wie die ganzen letzten zwei Wochen, die so voll mit ihm waren.
Und ich möchte so sehr, dass in das der näheren Zukunft das auch der Fall ist. Egal, wie schwierig das noch werden wird.

Ich muss ehrlich sein. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass es keine Liebe ist. Egal, wie stark die Sehnsucht nach ihm ist. Diese Erkenntnis ist so merkwürdig, weil mich die letzten 4 Monate darin bestärkt haben. Und jetzt, wo wir uns so nah sind, ist es einfach nur sehr starke Zuneigung. Aber ich erwarte auch nicht mehr.

Nach Freitag war in mir alles voller Sehnsucht. Egal, wie kitschig es klingt, ich wollte einfach nur noch in seinen Armen liegen. Am Freitag kam mir das, was passiert war (der Kuss), eigentlich nicht so ernst vor, aber ehe ich mich versah, habe ich mich in seiner Wohnung wieder gefunden. Das war gestern bzw. vorgestern. Es ist rückblickend so merkwürdig wie schnell das mit uns sich entwickelt hat und wie wenig falsch es sich anfühlt (Anmerkung: Als ich am Sonntag zu ihm gefahren bin hat sich das alles so unglaublich falsch angefühlt. Aber seine Nähe fühlt sich so unglaublich richtig an.)

Das Problem ist halt; es ist verdammt falsch. Für andere Menschen, die uns beide kennen kann es verdammt falsch aussehen. Und dann ist da immer noch seine Ex-Freundin, der ich einfach keinen Platz in seinem Leben verbauen möchte. Das wäre nicht fair. Und so Ernst ist es mit uns nicht. Mir ist es verdammt Ernst, aber wir wissen beide schon an diesem Punkt, dass da nie so etwas, wie eine Beziehung raus kommen würde. 

Ich habe einiges (über mich) in den letzten Tagen gelernt. Ich weiß, was es heißt Menschen zu vertrauen. Ich weiß, was es heißt, wie egal aussehen sein kann. Ich weiß, dass ich einen Grund habe mich gut zu fühlen. Ich weiß, dass ich Nähe ertragen kann und nicht immer auf Distanz gehen muss.

Leider musste ich auch lernen, dass ich dieses Verheimlichen nicht gut kann. Es ist verdammt anstrengend sich dauernd darüber Gedanken machen zu müssen, dass man niemanden begegnet und dass es einfach nicht komisch wirkt zwischen uns. An Orten, von denen wir wissen, dass uns niemand sieht, sind wir sehr vertraut und an den Orten dazwischen ist meistens immer ein Meter zwischen uns.

Ich hätte vor zwei Wochen nicht gedacht, dass ich mich schon bald in dieser Situation wieder finden würde. In einer Situation, in der wir beide es nicht aushalten nicht beieinander zu sein, obwohl wir uns gestern erst gesehen haben. Es ist so verdammt schön. Es fühlt sich alles so verdammt gut an.
Aber trotzdem ist da die Zukunft im Hinterkopf. Die mir Angst macht.

Ich hätte am liebsten "Ich liebe dich" zu ihm gesagt, weil das nah drann war wie groß meine Zuneigung für ihn ist. Auch wenn es nicht Liebe ist.

2015/07/11

dreihundertsechziggrad

Es ist mal wieder Zeit dafür hier ein paar Wörter über meine momentame Lebenssituation zu hinterlassen. In der letzten Woche ist so viel passiert. Alles hat sich um 360° gedreht.
Ich wollte mich so oft hinsetzt und das aufschreiben, aber ich habs nicht gemacht.

Es ist alles mal wieder sehr schwierig. Obwohl alles so gut erscheinen könnte.

Wir haben uns letzte Woche noch ein paar mal gesehen. Wir haben generell sehr viel geschrieben, was mich sehr glücklich gemacht hat. Mir ging es wirklich mal viel besser. Ob das an ihm und seinen Nachrichten lag? Ich weiß es nicht.

Ich weiß ehrlich gesagt geschrieben auch nicht, wo ich anfangen soll.

Nach letzer Woche bzw. nach vor letzten Montag ist alles, was mit ihm zu tun hatte, bergauf gegangen. Wir sind plötzlich so gut klar gekommen. Eventuell lag es auch daran, dass ich seine Nachrichten so interpretiert habe, dass es mit seiner Freundin vorbei ist. Ich weiß immer noch nicht, ob das so richtig ist. Mehr geflirte von meiner Seite, weil ich endlich mal das Gefühl hatte darauf eingehen zu können. Ein wenig dumm und naiv und in einem gewissen maß unfair fühle ich mich schon. Kaum ist sie "weg vom Fenster", schlage ich zu. So als ob er ein Objekt ist. Aber anscheinend gefällts ihm.

Wir haben die Tage viel geschrieben, einfach weil ich wollte, dass es ihm nicht so geht, wie es ihm ging: schlecht. Wenn er mir geschrieben hätte "Kannst du bitte kommen?", hätte ich sofort alles hingeworden und wäre zu ihm gefahren (wenn er mir davor noch gesagt hätte, wo er wohnt.)

Schon am Montag Abend kamen wir auf ein Thema zu sprechen, welches ziemliche Auswirkungen auf Donnerstag hatte. Ich hatte ihm eine richtige Ummarmung versprochen.
Alles war so gut, so locker zwischen uns. Ich hätte das erste mal das Gefühl von ihm gemocht zu werden und das nicht wenig. Das hat meinem Selbstbewusst sein schon einem Schub gegeben.
Und ja, dann war halt Donnerstag da. Sie (damit ist nicht seine Freundin gemeint) würde nicht kommen und normalerweise bringt mich das ziemlich aus dem Konzept, wei sie mir den Rücken stärkt und ich mich, wenn sie dabei ist nicht so verloren und unsicher fühle. Aber dennoch war es in den letzten Wochen schmerzhaft zu sehen, dass sich die beiden so viel besser, als wir beide verstehen. Deswegen, irgendwie, war's halt okay, dass sie nicht da war.
Als ich zu unserem Treffen gegangen bin, war ich noch sehr unsicher, aber spätestens als ich ihn gesehen habe und mein Versprechen, die Umarmung eingelöst hatte, war alles okay und ich habe mich verdammt sicher gefühlt und omg, das ist so ein merkwürdiges gefühl.

Mir fällt wieder auf wie lange mir Donnerstag Nachmittag vor kommt. Dabei ist das gerade mal eine Woche her.

/

Ich bin ehrlich. Zwischen dem letzten Absatz und diesem liegen drei Tage. Es passiert gerade so viel, dass ich gar nicht mehr dazu komme, dass alles aufzuschreiben.

Trotzdem möchte ich es versuchen.

Nach nun vorletzten Donnerstag hat sich alles gedreht. Wir haben die ganze Zeit Scherze gemacht und auch ein wenig geflirtet. Und uns nach dem ich kurz Zuhause war sogar noch mal gesehen. Und mal wirklich ehrlich geredet. Erst da ist mir aufgefallen, wie gut man mit ihm reden kann. Wie gut ich mit ihm reden kann, ohne durchzudrehen oder Angst zu haben, dass ich totale scheiße laber und mich dumm benehme. Ich fühle mich zum ersten mal in meinem Leben so richtig angenommen. Das ist so ein krass ungewohntes Gefühl nicht immer nur die zweite Wahl zu sein. Es baut mich sehr auf.

Danach war ich echt hin und weg. Ich habe die ganze Zeit von ihm geträumt, von seinen Lippen. Wir hatten uns nicht geküsst, aber ich war dem ein kleines Stück näher gekommen, ich war ihm ein kleines Stück näher gekommen. Am Freitag Morgen war dieses Gefühl bloß wieder weg und ich war mir mal wieder in überhaupt nichts sicher. Mag er mich? Ist es okay für ihn, dass ich ihn mehr mag? Will ich freundschaft? Will ich mehr?

Mittlerweile vergehen wenige Tage an denen wir nicht nur wenig miteinander schreiben. Und so war es an diesem Tag. Er hatte noch gehofft, dass ich kurz schaffe vorbeizukommen, aber da ich mit einer Freundin verabredet war, ging das leider nicht. Am Anfang war ich mir nicht sicher, was mir wichtiger ist, doch im Nachhinein hätte ich es bereut, wenn ich diesen schönen Tag nicht mit ihr, sondern mit ihm verbracht hätte. Trotzdem war da diese Hoffnung da, dass er noch mal zu mir rum kommt, weil ich im extra noch mal geschrieben hatte, dass ich alleine Zuhause bin. Leider war er dann schon woanders und somit musste ich alleine auf dem Sofa rumliegen.
Dafür hatte er Vorgeschlagen, dass wir uns Samstag Abend noch mal sehen.
Den ganzen Tag über haben sich meine Gedanken nur um ihn gedreht. Ich bin tausend mögliche Szenarien durchgegangen warum er mich denn sehen möchte. Und dank einer lieben Person bin ich zwischen durch dann doch auf andere Gedanken kommen.

Als ich dann Zuhause war hatte er mir irgendwann geschrieben, dass er jetzt Zeit hätte. Und alles in einem zusammen gefasst war es einfach komisch. Er hat mir eindeutig gezeigt, dass er es vermeiden möchte von Menschen, die uns kennen mit mir gesehen zu werden. So schlecht fande ich das aber eigentlich nicht, weil auch ich das vermeiden wollte. Zu viele dumme Fragen würde es dann geben.
Wir haben uns einfach irgendwo hingesetzt und haben ganze zwei Stunden einfach nur durch geredet. Es war einfach irgendwie schön. Es war eigentlich sogar ziemlich romantisch, aber mittlerweile habe ich von Romantik ein komisches Bild. Früher habe ich immer vom küssend im Regen stehen geträumt und mittlerweile weiß ich einfach, dass es nur ein Kuss während dem Regen ist. Danach war ich aber einfach nur verwirrt, weil mir das mit seiner Nähe zu viel geworden ist. Plötzlich war da nicht mehr dieses Kribbeln überall, sondern nur die ernüchternde Wahrheit, dass mir das zu viel war. In diesem Moment habe ich mir so sehr die Vergangenheit zurück gewünscht, in der wirklich nur das Thema Freundschaft zwischen uns existiert hat bzw. sich gerade mal angebahnt hat. Ich hatte so Angst, dass alles kaputt gemacht zu haben, weil er denkt, ich möchte mehr von ihm, obwohl das in diesem Moment am Samstag nicht so war. Ich wollte ihm keinen Korb geben. Er macht gerade schon ne beschissene Zeit durch und dann komm ich noch an und "spiele" mit ihm.

Sonntag ging es mir dann auch dementsprechend beschissen. Ich hatte mal wieder viel zu wenig geschlafen, war eigentlich noch mit ihr (auch eine gute Freundin von ihm) verabredet und wusste einfach nicht, was ich ihr erzählen sollte und durfte. Im Endeffekt war ich den ganzen Tag nur Zuhause und trotzdem habe ich gehofft, dass er noch vorbei kommt.

Ich weiß jetzt auch immer noch nicht, was ich genau möchte.

Und dann war auch schon wieder Montag da. Ehrlich geschrieben kann ich mich kaum erinnern, ob irgendwas besonderes passiert ist. Es war alles normal, wir hatten einfach nicht viel geredet.
Seine Ex-Freundin (ja, das weiß ich mittlerweile) war halt auch da. Ich kann sie immer noch gut leiden, doch trotzdem hat es mich nicht ganz begeistert, dass sie da war. Vor allem weil die beiden so wie immer miteinander umgegangen sind. Ich war einfach ein wenig verwirrt. Ganz vertraut waren sie aber nicht miteinander. In dem Moment hätte ich ihm am liebsten angeschrieben mit "Was ist da zwischen euch?".

Die Tage bis Donnerstag vergingen, in denen wir uns nicht gesehen haben. Es gab mal wieder ein paar Stunden, in denen mir das alles zu viel war und ich am Rand der Verzweiflung stand, mein Handy am liebsten in eine Ecke geschmissen hätte. Aber irgendwie waren diese Moment dann auch vorbei und vergessen.

Wir haben mal wieder viel miteinander geschrieben und ich habe mich einfach auf Donnerstag gefreut, weil er mich wieder gefragt hatte, ob wir uns wieder danach nur zu zwei treffen.
Diesmal war alles nicht so einfach für mich. Ich war einfach Todmüde und irgendwie hatte ich einfach mal wieder das gefühl mich total bescheuert zu benehmen. Und da waren dann noch ein paar Kommentare von den anderen, die mich nicht so begeistert haben. Ein blödes Gefühl war auch immer noch vorhanden, weil ich das Gefühl hatte sie, die sonst immer besser mit ihm befreundet war, zu hintergehen, weil ich nicht vor ihr erwähnt habe, dass wir uns so oft sehen. Ich weiß nicht warum, aber in mir ist da immer noch ein Teil, der ihr das nicht erzählen möchte.

Ich habe mich die ganze Zeit ein bisschen verloren gefühlt und war mir nicht mehr sicher, ob ich ihn noch darauf ansprechen sollte, was jetzt mit unserem geplanten Treffen ist. Ich hab ihm dann einfach geschrieben und ja, irgendwie war dann doch alles okay, nur mein Kopf hat mal wieder übertrieben.
Es war mal wieder sehr schön, wir haben viel geredet und waren uns auch körperlich ziemlich nah und danach ging es mir einfach sehr gut. Ich wusste zwar immer noch nicht, was ich jetzt will von ihm, aber es war okay. Zu diesem Zeitpunkt war auch klar, dass wir uns am Freitag, also gestern, wieder sehen würden. Und ja, kurz gefasst, haben wir ziemlich viel Zeit miteinander verbracht.

Und ja, wir haben uns geküsst.

Und jetzt dreht sich alles, wirklich alles um mich.

2015/07/01

Emotionales Wrack

Liebe kann man einfach nicht rational begründen. Doch ich versuche es immer wieder. Warum habe ich mich in ihn verliebt? Warum gerade er, wenn es so viele tausend andere Menschen gibt? Wie entsteht Liebe? Darf ich es überhaupt Liebe nennen?

Doch, wenn mir eins klar geworden ist dann, dass es Liebe ist. Das ist eine bescheuerte Erkenntnis. Ich würde für ihn alles tun, wirklich alles. Und das ist merkwürdig und das ist komisch. Ich verstehe das ganze einfach nicht (mehr). Wie entwickeln sich Gefühle? Wie schwächen sie sich wieder ab? Und wie kann ich mich irgendwann mal wieder in jemanden verlieben und das gleiche spüren, das ich jetzt spüre? Wie funktioniert das Leben? Ich bin emotionales Wrack. Das ist mir jetzt auch klar.

Wenn ich mich im Spiegel angucke kann ich nicht verstehen, dass mich jemand lieben könnte. Manchmal finde ich mich attraktiv und auch sexy, aber das sind immer nur kurze Momente. Dann betrachte ich mich näher, sehe meine Dellen, Mein Fett, Meine ganzen Haare und meine Nase. Und dann verstehe ich nicht wie Attraktivität entsteht und wie man mich anfassen wollen würde.
Aber dann denke ich an ihn und alles ist so sonnenklar. Sein Äußeres ist mir einfach total egal. Das ist so merkwürdig und auch wieder verwirrend. Es ist mir egal, wie seine Nase aussieht, dass er im letzten Jahr zugenommen hat und es ist mir auch egal, welche Frisur er trägt. ER ist es, der mich anmacht. Sein Charakter, Seine Art. Ich will einfach nur noch seine Hände auf meinem Körper spüren, ich will ihn anfassen. Ich will ihn einfach nur bei mir haben.

Hört das irgendwann auf? Wenn ich ihn näher kennen lerne und seien Abgründe erfahre?
Aber die wichtigste Frage ist: Höre ich irgendwann auf mir Hoffnung zu machen?


///

Ca. 4 Stunden später und mal wieder hat eine Nachricht von ihm mein Handy erreicht und mein Herz merkwürdigerweise schneller zum klopfen gebracht. Inhalt etwa: „Entspannen geht gerade echt nicht.“ 

Und was nehme ich an? Dass es wegen seine Freundin (Ex-Freundin?) istQ Er hatte mir gestern geschrieben, dass seine Freundin "kein gutes Thema sei" und seit dem habe ich mich keine einzige Minute mehr entspannt. Mehrere süße und nette Nachrichten von ihm, noch mehr Herzen und meine Hoffnung ist wieder aufgeblüht. Der Gedanke, wie gerne ich jetzt bei ihm wäre und wie scheiße ich es finde, dass er schlecht drauf ist, war das einzige, was mich noch beschäftigt hat. Und der Gedanke, wie gut es sich anfühlt von ihm gebraucht zu werden. Ich habe das Gefühl plötzlich, nach letzten Montag sehr präsent in seinem Leben zu sein, weil wir uns so gut verstanden haben und ja, er vertraut mir anscheinend wieder. Wenigstens so ein bisschen. Es ist unfair, aber das beste ist, ich habe nicht mehr das Gefühl, dass er sie mehr mag als mich.

Was ich am liebsten antworten würde:

"Ja, da haben wir etwas gemeinsam. Du sorgst nämlich auch dafür, dass ich mich nicht mehr entspannen kann, weil egal, was ich mache, ich an dich denken muss, mein Herz zu rasen anfängt, weil ich denke, dass du wieder Single bist und wenn ich mal glücklich bin, muss ich immer wieder daran denken, dass aus uns nie was wird bzw. du nichts von mir willst.

Verachtung wäre jetzt doch mal ne schöne Emotion. Nicht?